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Die erste Wachsernte

Wachs ist ein wertvolles Bienenprodukt. Es findet Verwendung beim Imkern als Mittelwände, die in die Rähmchen gelötet werden. Hierzu habe ich meine Erfahrung in einer der ersten Arbeiten gemacht (Vorbereitungen März 2023). Aber woher kommt das Wachs für die Mittelwände, die hier eingelötet wurden?

Das Wachs wurde im Sommer immer mal wieder von den Rähmchen abgekratzt, da es als Wildbau von den Bienen hier und da gebaut wurde. Man kann es aber auch richtig ernten, in dem man es von den Honigrähmchen abnimmt, die im Winter im Lager liegen. Bei diesem Schritt werden zudem die Honigrähmchen kontrolliert und gereinigt. Dies wird im folgenden kurz beschrieben.

Für diese Arbeit gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten und spezielle Werkzeuge. Ich habe mir eines von einer kleinen und feinen Schmiede aus dem Mossautal im Odenwald machen lassen, einem Bekannten von meinen Eltern. Dieses Spezielwerkzeug wurde aus Edelstahl angefertigt und ich hatte es gestern bekommen.

Dieser Kamm passt genau in die Honigrähmchen und ermöglicht ein abschaben der Waben, so dass die Mittelwand noch perfekt stehen bleibt. Das spröde Wachs fällt feinkrümelig in die Kiste, aus welcher ein herrlicher Wachs-Honig-Duft kam.

Zu Hause angekommen, wollte ich das Wachs dann auch direkt einschmelzen. Das spart Platz und ist auch hygienischer. Hierzu hatte ich einen alten Topf schon mal in Verwendung und dieser wurde dann mit dem „Wachspulver“ gefüllt und ging bei ca. 140°C in den Ofen. Eigentlich schmilzt das Wachs zwischen 60°C und 70°C. Ich hatte aber die Erfahrung gemacht, dass es bei Temperaturen bis 100°C im Ofen sehr lange dauert und immer noch sehr zähflüssig war. Bei den 140°C ging es dann aber sehr gut und das Wachs wurde sehr gut flüssig und konnte vernünftig von dem braunen Schmotter befreit werden.

Aus diesem Wachs können dann Mittelwände gegossen werden. Ein lokaler Imker gießt ab 10kg die Mittelwände, die dann wieder in die Rähmchen gelötet werden können und der Wachskreislauf ist geschlossen.

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