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Vorbereitungen März 2023

Der Winter ist definitiv vorbei, die Narzissen blühen, die Weißdorne erfüllen die Hecken mit ihren Blüten und die Kirschblüten sind auch schon kurz vor der Öffnung. Das heißt, dass auch die intensivere Arbeit an den Bienen bald losgehen kann. Dafür musste ich aber noch einige Vorbereitungen treffen: Die Bienenbehausungen wollten geölt werden und auch die Mittelwände mussten in die Rähmchen „gelötet“ werden. Dazu unten mehr.

Behandeln der Bienenbehausungen

Das Behandeln der Behausungen ist essentiell, da die Holzkästen schließlich bei Wind und Wetter draussen stehen. Jedoch gehen die Meinungen auseinander, mit was man sie behandelt. Man kann die chemische Keule auspacken und etwas verwenden, was tief ins Holz einzieht und damit das Holz für sehr lange Zeit konserviert. Dies scheint auf längere Sicht die nutzerfreundlichere Variante zu sein. Man kann aber auch ganz natürliche Öle nehmen, zum Beispiel ist hier Leinöl eine sehr gut Möglichkeit. Hierzu war ich im Baumarkt und hatte Leinöl in der „Farbenabteilung“ mitgenommen. Ein Vergleich beim Supermarkt ergab jedoch, dass das kaltgepresste Bioleinöl für den Salat billiger ist. Deshalb habe ich hier gleich 2 Liter mitgenommen. Somit hatte ich insgesamt 3 Liter Öl, welche ich dann auch in vier Streichaktionen über drei Wochen auf die Beuten gebracht habe. Mal hoffen, dass sie nun gut mit dem Wetter und den Jahreszeiten zurecht kommen.

Einlöten der Mittelwände

Neben dem Ölen der Behausungen war das Einlöten der Mittelwände eine neue und spannende Aufgabe. Mit diesen Mittelwänden aus Bienenwachs unterstützt man den strukturierten Bau der Waben. Diese Mittelwände gibt es zu kaufen, auf lange Sicht kann man jedoch auch das eigene Wachs verwenden. Dieses wird dann eingeschmolzen und in Form gebracht. Ich bin schon sehr gespannt, wann ich genug Wachs zusammen haben werde. Nun musste ich aber erstmal die gekauften Mittelwände in die Rähmchen bringen. Hierzu sind die Honig- und Brutraumrähmchen mit einem 0,4 mm dicken Edelstahldraht durchzogen. An den beiden Enden des Drahtes legt man mit Hilfe eines Trafos eine Spannung an, wodurch der Draht heiß wird und das Wachs etwas schmilzt. So die Theorie.

Hierfür wollte ich keinen neuen Trafo kaufen, da ich dachte, dass mein Vater bestimmt noch so etwas in seiner „Elektrosammlung“ hat. So war es dann auch. Er hat einen alten Trafo aus einer der vielen „Kruschtelkisten“ im Keller gekramt, welcher mal für eine Tannenbaumbeleuchtung verwendet wurde. Ein paar Behelfskabel gab es dann auch, so dass ich das Projekt angehen konnte.

Ich legte also die Wachsplatten in die Rahmen, was überraschender Weise etwas schwerer ging als vermutet, da die Wachsplatten doch sehr groß waren. Später laß ich, dass man die Platten etwas vorwärmen sollte, wodurch sie weniger brüchig sind. (Beim nächsten mal werde ich das dann machen.) Die Platte liegt also im Rähmchen, der Trafo war eingeschaltet und ich legte vorsichtig die Kupferdrahtenden aus dem Trafo kommend an die Metallstifte, mit denen der Edelstahldraht im Holz verankert ist. Es gab ganz kleine Funken und der Draht schien heiß zu werden, denn der Draht bewegte sich ganz leicht in das Wachs hinein. Toll. Meine Bedenken, dass die Platten durch ein super schnelles aufheizen des Drahtes einfach so Durchfallen könnten, haben sich nicht bestätigt. Man hat genug Zeit, den Moment abzupassen, bis die Platte fest mit dem Draht „verlötet“ ist. Bei den großen Rähmchen für den Brutraum auf alle Fälle, bei den kleinen Rähmchen für den Honigraum auch. Da geht es aber deutlich schneller.

Das ist eine schöne Aufgabe und nachdem der erste Rahmen fertig war, stellte ich ihn mit der Platte zur Seite und nahm den neuen Rahmen und passte eine neue Platte hinein. Das ganze wieder von vorn, bis alle Rähmchen eine Platte besaßen. Hilfreich war hier auch, dass die Platten (sieht man auf den Bildern sehr schön) ein Wabenmuster haben und dieser leicht erhöhte Rand der Waben macht das Einlöten super einfach.

Das hat alles in allem für einen Anfänger auch sehr gut geklappt. Mir sind aber trotzdem zwei Platten zu Bruch gegangen, eine beim ins Rähmchen drücken (wegen der Brüchigkeit) und eine dann doch beim Einlöten: Ich hatte zunächst die kleinen Honigrähmchen gelötet, wobei der Draht zweimal den Holzrahmen durch spannt. Dieser Draht wird also schnell heiß. Dann habe ich die Brutraumrähmchen gemacht, wobei der Draht fünf Mal den Rahmen durch spannt und dies deutlich länger dauert. Danach musste ich noch die Drohnenrahmen machen und hier spannt sich der Draht, wie bei den Honigraumwaben, nur zweimal durch den Rahmen. Zudem liegt die große Platte anders in dem Rahmen und ich war zu langsam, die Spannung weg zu nehmen. Deshalb war der untere der beiden Drähte dann wirklich zu weit durch die Wachsplatte gedrungen und meines Erachtens nicht mehr ausreichend befestigt. Aus diesem Grund schmolz ich die Platte komplett durch und hatte drei kleinere Platten.

Der Eingang der Bienen

Eine weitere kleine Arbeit war das Ausarbeiten eines kleineren Einflugloches in dem Holzstück, welches den Spalt zwischen Boden und Brutzarge schließt. In dem vorgefertigten Holzstück gibt es nur ein relativ großes Flugloch, welches jedoch von einem kleinen Bienenvolk oder zur Winterzeit zu groß ist, um die Behausung effektiv verteidigen zu können. Hierzu habe ich zwei Löcher von 8mm an den Rand gebohrt und das Holzstück denn etwas ausgefräst und ausgefeilt. Somit haben die Bienen nun auch einen hübchen kleinen Eingang zu Ihrem Volk.

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