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Unterschiede in den Völkern

Das Bienenvolk lebt und wächst, jeder auf seine eigene Art und Weise. Die beiden jungen Königinnen aus dem Jahr 2023 führen ihre Völker mit einer bemerkenswerten Lebhaftigkeit, die meiner eigenen Ungeduld kaum nachsteht. Ihre Bienenstöcke scheinen vor Energie zu pulsieren und verlangen nach Raum für ihre stetig wachsende Belegschaft.

Das Volk mit der Königin von 2022 hingegen, das erst Ende März in den Wildwuchs umgesiedelt wurde, zeigt sich in seiner Entwicklung etwas zurückhaltender. Dennoch konnte ich bei der heutigen Durchsicht in allen Völkern gesunde Brutnester und reichlich Eier entdecken. Die beiden jungen Völker gedeihen geradezu prächtig und erhalten deshalb einen zweiten Honigraum, um ihrem Expansionsdrang gerecht zu werden.

Während ich durch die Bienenstöcke schaue, entdecke ich zahlreiche Weiselzellen, die mit kostbarem Futtersaft gefüllt sind – ein eindeutiges Zeichen dafür, dass die Völker sich weiter ausbreiten möchten. Dies geschieht in Form des Schwärmers, wobei eine erhebliche Bienenmasse verloren geht. Es gibt verschiedene Wege, dieses Schwärmens entgegenzuwirken. Ein Ansatz ist das Entfernen der Drohnenbrut. Dies wirkt zudem der Ausbreitung der Varroa-Milben entgegen, die sich hauptsächlich in den Drohnenzellen vermehren. Doch für mich fühlt es sich natürlicher an, die männlichen Bienen im Volk zu lassen. Mein persönlicher Kompromiss besteht daher darin, einen halben Drohnenrahmen zu entfernen – eine Entscheidung, die die Balance zwischen Natürlichkeit und Notwendigkeit zu wahren versucht.

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