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Erste vollständige Durchsicht 2024

Der Frühling kommt mit großen Schritten näher und war heute bei wirklich tollen Temperaturen und Sonnenschein zum Greifen nah. Die wilden Mirabellen und der Aprikosenbaum in unserem Garten stehen in voller Blüte, während die Schlehen die Bergstraße in wunderschönes Weiß hüllen. Bei diesem Wetter habe ich mich nun endlich getraut, eine gründliche Durchsicht der Bienenvölker vorzunehmen. Ich wollte genauer wissen, wie es um das Futter bestellt ist und wie es um die Brut steht.

Zunächst nahm ich mir das Volk im Mühltal vor, das bald in den Nordgarten umziehen soll. Die Bienen sind bereits gut ausgeflogen und haben viel Pollen nach Hause gebracht. Das Öffnen des Volkes ging recht einfach von der Hand, und die ersten Waben waren noch gut mit Futter gefüllt. Auch die Brut war reichlich vorhanden, und ich konnte die Königin direkt erspähen. Beim Herausziehen der Waben haben wir versucht, das Futter auf den verschiedenen Waben zu verteilen. Wir entdeckten auf vielen Waben Futter, und der Anteil an Futter auf den Waben schien recht ähnlich zu sein, etwa zwischen 10 und 30 Prozent. Eine vollständig gefüllte Wabe wiegt etwa 3 kg, und wir schätzten, dass das Futter insgesamt zwischen fünf und sechs Kilogramm ausmacht. Je nach Witterung könnte es knapp werden, aber es könnte auch ausreichen.

Bei den beiden anderen Völkern sah die Situation anders aus. Der Ableger vom letzten Jahr hatte deutlich weniger Futter, aber ein großes Brutnest. Hier muss bereits Brut geschlüpft sein, da die ersten Sommerbienen bereits im Volk sind. Meiner Einschätzung nach könnte dieses Volk bei einem plötzlichen Kälteeinbruch – ohne Erfahrung – Schwierigkeiten haben, die gesamte Brut zu versorgen. Nach der Durchsicht dieses Volkes war es mir eindeutig wichtig, diesem Volk zusätzlich Futter zu geben. Das andere Volk machte ebenfalls einen sehr starken Eindruck. Beim Herausnehmen der ersten Wabe war sofort klar, dass hier noch ausreichend Futter vorhanden ist, da die Wabe sehr schwer war und fast komplett gefüllt. Auch die nächste Wabe war noch sehr schwer, bevor sie leichter wurde. Auch wenn wir die Königin nicht finden konnten, waren Stifte und viel Brut vorhanden. Also ging auch dieses Volk wieder zurück in den Kasten.

Brutwabe (Futter: links, geschlossen und glänzend; Brut verdeckelt: Mitte, geschlossen und matt braun; Brut offen: rechts, kreisförmig offen)
Futterwabe

Nun zur Fütterung. Diese war nicht ganz so einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte, und hier muss ich unbedingt nochmals recherchieren. Im Frühjahr verwendet man eher Futterteig anstelle von Zuckerwasser. Dies ist eine klebrige Masse, fast wie Knete, die zu 98% aus Glucose besteht. Diese kam als 15kg-Paket in einer Plastiktüte in einem Karton. Die Plastiktüte mit der Masse wurde aus dem Karton genommen, und etwas Plastik wurde abgelöst, um ungefähr ein Kilo abzutrennen. Das gelang recht gut mit einem Messer, und es wurden etwa ein bis 1,5 Kilogramm geschätzt. Aber was nun? Ich hatte gelesen, dass man es einfach auf die Bienen legen kann. Leider war der Klumpen dann doch zu dick und klebrig. Ein Deckel darauf zu setzen war definitiv nicht möglich. Also habe ich ihn einfach in die Futtertasche gepackt. Mal sehen, wie es beim nächsten Mal läuft und ob alles sauber ist.

Das Bienenjahr beginnt mit der Kirschblüte so richtig. Neben den Bienen steht auch ein riesiger Kirschbaum, dessen Knospen bereits aufspringen wollen. Die Vorfreude ist entsprechend groß, und ich kann es kaum erwarten, dass es richtig losgeht.

Knospen des Kirschbaumes.

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