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Neue Standorte, neue Ernte, neue Erfahrungen

In den letzten zwei Wochen war einiges los bei unseren Bienen. Am 9. Juni wurden bei allen Völkern in Heidelberg die Honigwaben sortiert – ein wichtiger Schritt, um gezielt nur reife Waben zu entnehmen und den Bienen gleichzeitig noch genug Vorräte zu lassen. Direkt danach sind zwei unserer stärksten Völker umgezogen: Sie durften ins Mossautal reisen, in den Garten meines Elternhauses. Dort stehen sie nun inmitten einer wunderbar blühenden Umgebung mit vielen Lindenbäumen. Die Natur ist im Odenwald deutlich später dran als hier bei uns im Rhein-Neckar-Gebiet – etwa zwei bis drei Wochen – und so hoffen wir auf eine gute Lindenblütenernte.

In Heidelberg haben wir am 13. Juni Bienenfluchten eingesetzt, um die Honigräume erntebereit zu machen. Im Mossautal war das nicht nötig, da die Waben dort durch die Vorsortierung bereits vorbereitet waren. Ziel war es, in diesem Jahr erstmals etwas früher Honig zu ernten.

Am 14. Juni fand dann die erste Schleuderaktion statt – diesmal zum ersten Mal im Mossautal. Der große Vorteil: Dort steht uns ein sauberer Raum zur Verfügung, in dem wir in Ruhe arbeiten konnten. Die Ausbeute war allerdings eher enttäuschend – nur etwa 4 kg Honig konnten wir schleudern. Ich hatte mit mindestens 10 bis 15 kg gerechnet. Wäre da nicht der hohe Anteil an Melizitose-Honig gewesen, hätten wir vermutlich fast doppelt so viel geerntet. So aber blieben weitere rund 4 kg ungewonnen im Wabenwerk zurück. Dieser Melizitose-Honig, ein bereits in der Wabe kristallisierter Dreifachzucker, lässt sich einfach nicht schleudern. Die betroffenen Waben haben wir bei den beiden Völkern im Mossautal wieder aufgesetzt – in der Hoffnung, dass die Bienen den Honig umtragen oder verwerten.

Die regulären Kontrollen der Völker verliefen ebenfalls erfreulich. Am 13. Juni in Heidelberg und am 14. Juni im Mossautal waren bei allen Völkern Königinnen und Brut in guter Verfassung zu sehen.

Am 21. Juni habe ich die Völker im Mossautal erneut durchgeschaut – und tatsächlich: In beiden Völkern war deutlich weniger Melizitose-Honig in den Waben zu finden. Es sieht ganz so aus, als hätten die Bienen den festkristallisierten Honig teilweise aufgearbeitet und umgetragen. Ob das wirklich gelungen ist, werden wir bei der nächsten Schleuderaktion feststellen – auf die ich mich jetzt schon sehr freue. Denn es sieht aktuell wirklich gut aus: Die Bienen sammeln fleißig, und im Mossautal hat gerade die Sommerlinde zu blühen begonnen. Die Winterlinde steht dort noch in den Startlöchern. Zum Vergleich: In Heidelberg, etwa bei Dossenheim, ist die Winterlinde bereits verblüht. Hier zeigt sich wieder ganz deutlich der zeitliche Versatz zwischen den Regionen.

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