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Winterbehandlung

Die Bienen sind jetzt in der Winterruhe. Bei ca. 6°C habe ich heute keine Bienen gesehen, jedoch konnte ich sie hören, nachdem ich den Holzkeil am Flugloch entfernt habe. Die Bienen sitzen jetzt in der sogenannten Wintertraube, d.h. sie bilden eine Kugel, die ein paar Waben überstreckt. Das Volk ist nun auf unter 10.000 Bienen geschrumpft. Im Sommer waren es viermal so viele.

Heute war aber ein wichtiger Tag, denn es stand die Winterbehandlung an. Die Behandlung gegen die Varroa destructor, wie die Varroamilbe auch genannt wird. Die Milbe reagiert empfindlich auf organische Säuren, weshalb man im Sommer eine Ameisensäure Behandlung durchführt. Die Ameisensäure ist stärker und dringt auch in die geschlossenen Brutzellen ein. Für die Winterbehandlung nimmt man hingegen Oxalsäure, da die Bienen nun (hoffentlich) nicht mehr Brüten. Leider hängt dies mit den Aussentemperaturen zusammen. Wenn die Temperaturen mal unter 0°C fielen, hört die Königin auf Eier zu legen. Da es Ende November/Anfang Dezember mal einige Frostnächte gab, habe ich die Hoffnung, dass dies der Fall ist. Denn nach 21 Tagen sollten dann die Arbeiterinnen geschlüpft sein und das Volk nun brutfrei sein.

Nun zu Behandlungsmethode: Hier gibt es unterschiedliche Varianten, wie man das machen kann. Bei der herkömmlichen Methode wird die Oxalsäure in einer flüssigen Lösung auf die Bienen in der Wintertraube geträufelt. Hierzu muss man die Behausung öffnen. Mit einer Pipette träufelt man die Lösung zwischen die Waben, wo die Bienen sie dann weiter verteilen. Die Bienen nehmen keinen Schaden, die Milbe stirbt hingegen ab.

Seit diesem Jahr ist in Deutschland jedoch eine weitere Behandlung zugelassen, das verdampfen der Oxalsäure. Hierzu gibt es ein spezielles Gerät von einer Firma aus der Schweiz, mit dem fantastischen Namen „Varrox Eddy“. Wie man auf den Bilder sehen kann, gibt man hier feste Oxalsäure in Form eines weißen Pulvers in den Tiegel des Verdampfers. Dieser Verdampfer wird dann durch das Flugloch geschoben und man drückt auf Start. Der Tiegel wird dann auf etwa 160°C erhitzt, wodurch die Säure verdampft. Das dauert 4-5 Minuten. Danach kühlt der Tiegel wieder ab und man kann die Behandlung am nächsten Volk durchführen.

Mit dem Varrox Eddy habe ich die Behandlung bei meinen Völkern heute gemacht, um dann gestärkt ins nächste Jahr zu starten. Bei dieser Methode ist es etwas schade, dass man die Bienen nicht sieht, aber bei diesen Temperaturen ist es so und so besser, die Bienen nicht zu stören und die Behausung geschlossen zu lassen.

Nach der Behandlung schienen die Bienen etwas aktiver zu sein, zumindest war das gesummse etwas lauter zu hören. Trotzdem scheint mir diese Methode sehr bienenfreundlich und auch effektiver zu sein. Zumindest stelle ich mir vor, wie der Dampf gleichmässiger im Kasten und auf den Bienen, bzw. auf den Milben verteilt wird. Aber das ist reine Vermutung und die „Tröpfelmethode“ mit der flüssigen Oxalsäure hatte sich ja auch bewährt. Da ich mir das Gerät aber im Imkerverein ausleihen konnte, wollte ich es unbedingt testen und ich bin wirklich begeistert. In diesem Sinne: Frohe Feiertage und einen guten Start ins Jahr 2024.

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