Die Geschichte des Vereins

Offener Garten

Die Initiative zum Aufbau einer gemeinschaftlich organisierten Gärtnerei entstand bereits im Winter 2003/2004. Es ergab sich damals die Möglichkeit, eine brachliegende Gärtnerei im Handschuhsheimer Feld zu pachten. Schon Ende Januar 2004 begannen dort die ersten praktischen Arbeiten.

Seitdem wächst unsere Gärtnerei in kleinen Schritten. Im Garten wurden z.B. Beerensträucher angelegt, die Qualität des Bodens hat sich durch die kontinuierliche Bearbeitung verbessert, Erfahrungen beim Anbau und der Verarbeitung der verschiedenen Gemüsearten wurden gesammelt und in unserem Garten-Wiki dokumentiert. Bienen und Hühner sind hinzukommen und fühlen sich pudelwohl in unserer Gärtnerei. Der Schuppen mit unseren Arbeitsgeräten konnte über die Jahre gefüllt werden und die Zahl der Gärtner/-innen hat sich mit der Zeit stetig gesteigert.

Preis der Freunde

Seit dem Jahr 2005 ist unsere Gärtnerei Wildwuchs als gemeinnütziger Verein organisiert. 2006 wurden wir mit dem Förderpreis des Freundeskreises der Universität Heidelberg ausgezeichnet. Außerdem erhielten wir 2007 finanzielle Unterstützung durch die Aktion Mensch. Beides hat unsere Arbeit sehr voran gebracht, indem wir wichtige Werkzeuge und eine Einmachküche inklusive der notwendigen Geräte zur Weiterverarbeitung anschaffen konnten.

Seit dem Jahr 2007 steht der Garten verstärkt für Schulklassen und Kinder offen, um sich im Rahmen von Gartenführungen und der jährlichen Kinderfreizeit mit nachhaltigkeits- und umweltbezogenen Fragen spielerisch auseinanderzusetzen.

Im Jahr 2009 erhielten wir mit dem Umweltpreis der Stadt Heidelberg eine weitere Anerkennung unseres Engagements.

2012 wurden wir vor die Herausforderung gestellt, uns ein neues Grundstück zu suchen, da wir auf „Eigenbedarf“ gekündigt wurden. All der Humusaufbau im Boden, das Pflanzen von Hecke, Obststräuchern und Bäumen, die räumliche Einrichtung, all das war nun zu verwinden. Zumal es im Handschuhsheimer Feld mit seinen vielen kommerziellen Gärtnereien sehr schwierig ist, überhaupt an Land zu kommen. Da halfen uns Eltern aus, deren Kind auf einer Kinderfreizeit war und verpachteten uns ihre Streuobstwiese. Als erstes stellten wir ein 4m² Glashaus auf, auch um selbst überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben – es war Winter. Wir bauten einen Folientunnel aus dünnen Stämmen, da wir in dem schmalen Platz keinen Standardtunnel unterbringen konnten. Dann zog auch ein alter Jahrmarkt-Frittenbude-Wagen bei uns ein, als Obdach für uns, die Küche, die Einmachsachen, Literatur, Eingemachtes…

Wir legten die Beete zwischen den alten Zwetschgen-, Mirabellen- und Nussbäumen an, schnitten den Wein und alles Obst nach Bedarf, pflanzten Beeresträucher neu. Kräuterbeet und Blumenbeete rundeten die Gärtnerische Seite ab, fürs Gesellschaftliche entstanden Kinderspielplatz mit Strohballenhaus, eine Lagerfeuerstelle. Unser Einsatz inspirierte zwei Nachbarn, uns auch Ihre Grundstücke zu verpachten. So haben wir an dieser Stelle nun drei, leider nicht ganz zusammenhängende Obstwiesenstreifen.

ausgebrannte Fritte

Im November 2014 dann ein herber Rückschlag: Unsere „Fritte“ wurde in Brand gesteckt, der Folientunnel zerschnitten. Den Tunnel hatten wir gerade neu bezogen, als er wieder zusammen mit vielen Gartenschlächen und Schubkarren- sowie Fahrradanhängerreifen abermals zerschnitten wurde. Das ganze wiederholte sich mittlerweile noch mehrere Male. Wir wissen weder, aus welcher Motivation dies geschah, noch ob wir gezielte oder zufällige Opfer sind. Statt der Fritte bauen wir uns einen Unterstand wieder auf, der Tunnel steht auch immer wieder auf, mittlerweile aus einem Metallgerüst.

Seit 2016 dürfen wir auch wieder eine große Gärtnerei beackern, gleich neben derjenigen, die wir die ersten acht Jahre bewirtschaften konnten. Dort stehen uns ca. 1100m² Glashaus zur Verfügung und etwa 2000 m² Freilandfläche. Der Aufbau dauert, nimmt aber Gestalt an und nach und nach wird es heimeliger hier.